Mittwoch, 26. November 2014

Wenn die Motivation fehlt

Liebe Leser,

heute möchte ich ein wenig über die Motivation schreiben. Eigentlich bin ich immer ein recht motivierter Mensch, der gerne morgens aufsteht, um verschiedene Träume und Ideen zu verfolgen. Da mir viele von euch immer wieder schreiben, dass sie Probleme mit der Motivation haben, wollte ich euch in diesem Beitrag mal ein wenig erzählen, was ich mache, wenn ich nicht so viel Motivation verspüre und wie ich mich wieder auf den richtigen Weg bringe. Das ganze passt insofern auch ganz gut, als das ich momentan eher weniger Motivation für verschiedene Dinge habe und mir momentan also mit verschiedenen Techniken ein wenig helfen muss.



Bei mir ist es momentan so, dass ich eigentlich gar keine Lust habe irgendwas großartiges zu machen. Weder verspüre ich morgens die Lust in die Uni zu gehen, noch Tischtennis zu spielen oder sonst irgendwas zu machen. Solche Phasen habe ich immer mal wieder und meist halten sie so eins bis zwei Wochen an, ehe ich wieder mit neuer Energie nach vorne laufe. Warum ich diese Phasen habe, habe ich mich schon oft gefragt und eine klare Antwort darauf habe ich bisher nicht gefunden, aber ich glaube, dass es etwas damit zu tun hat, dass der Körper mal eine Pause braucht.

In den letzten 7 Wochen habe ich extrem viel gelernt und gearbeitet und versucht schnelle Schritte nach vorne zu machen. Das hat verdammt viel Zeit und Energie in Anspruch genommen und mir so manchen langen Tag beschert. Nach diesem "Powerlernen" scheint mein Körper nun ein wenig Ruhe zu brauchen und muss die ganzen neuen Inhalte wahrscheinlich erstmal verarbeiten. Ich kenne dieses Phänomen auch aus dem Tischtennis. Als ich teilweise 7 mal die Woche trainiert habe, gab es Zeiten in denen ich auf einmal total schlecht gespielt habe und irgendwie nicht mehr so richtig Lust hatte. Dann habe ich eine gute Woche Pause gemacht und danach ging alles viel besser als vorher. Der Körper scheint da also manchmal kleine Auszeiten zu brauchen.

Deswegen mache ich in den Phasen der Demotivation meist auch gar nicht viel außer zu sitzen oder zu liegen und Musik zu hören, Animes zu schauen oder einfach zu lesen. Innerhalb dieser Zeit lernt man zwar auf den ersten Blick überhaupt nichts und es muss anderen so vorkommen als wäre man total faul, aber ich denke, dass diese Zeiten sehr wichtig sind, um all die Gedanken, die man hat zu ordnen und neue Einstellungen zu manifestieren. Während solcher Phasen mache ich oft neue Pläne und überlege mir Dinge, die ich in Zukunft machen möchte.

Gerade die Musik hilft mir dabei sehr weiter. Zumindest bei mir ist es immer so, dass ich durch die Musik neue Motivation schöpfen kann und das Gefühl habe, dass ich nun bereit für neue Herausforderungen bin und richtig loslegen kann. Oft habe ich dann auch das Gefühl, dass ich die Welt erobern kann und alles schaffen kann. So enden die Phasen der Demotivation dann recht schnell wieder und ich kann weitermachen.

Zugegebenermaßen ist das natürlich nicht immer so und die meisten Menschen kämpfen mit einer Demotivation, die sich nicht nur über wenige Wochen erstreckt, sondern oft über ganze Monate oder Jahre. Momentan ist es bei mir auch so, dass die oben genannten Strategien nicht so wirklich funktionieren. Zum einen muss ich momentan zur Uni gehen, sodass ich mich nicht wirklich ausruhen kann und zum anderen stehen eine Menge an Aufgaben an, die ich erledigen muss und die mir zusätzlich Zeit klauen. Bei mir kommt momentan auch noch ein weiteres Problem dazu. Normalerweise brauche ich vor entscheidenden Prüfungen meine Ruhe und schließe mich da gerne mal für eins zwei Wochen in meinem Zimmer ein, um mich mental vorzubereiten. Beim Abitur habe ich das so gemacht und bei den Uniprüfungen bisher auch.

Nun steht in wenigen Wochen das Bewerbungsgespräch für das Auslandsjahr an und das ist so mit die wichtigste Prüfung überhaupt für mich. Da aber momentan normale Vorlesungszeit ist, habe ich eben nicht die Zeit, um mich mental in aller Ruhe darauf vorzubereiten und das stört mich ehrlich gesagt ziemlich, da ich meinen Geist nicht wirklich zur Ruhe bringen kann, was sich dann in einer gewissen Art von Demotivation niederschlägt. Wie man gegen sowas ankämpft, weiß ich leider auch noch nicht wirklich und ich habe es auch noch nicht wirklich geschafft.

Die Musik hilft mir momentan aber ganz gut weiter und ich kann mich durch sie zumindest zu den nötigen Aufgaben motivieren. Ansonsten muss ich sagen, dass mir momentan nicht besonders viel Spaß macht bzw. habe ich keine Lust Animes oder sonst was zu schauen, auf Spiele habe ich auch keine Lust und beim Sport fehlen momentan ein wenig die Leute mit denen ich Sport treiben könnte. Ist also nicht so die perfekte Ausganslage, aber ich habe heute mal einen zweistündigen Spaziergang durch die Kälte ausprobiert und muss sagen, dass das keine schlechte Sache war. Danach war ich zwar ein halber Eisblock, aber es tat gut einfach mal zu laufen und seine Gedanken ein wenig frei zu bekommen. Nachdem klar ist, ob ich nach Japan gehen kann oder nicht, wird diese Phase wohl auch wieder aufhören, denke ich. Bis dahin dauert es aber noch ein wenig.

Was soll man nun aber machen, wenn man generell keine Motivation zu etwas hat? Meiner Meinung nach fehlt einem dann etwas im Leben und das ist nichts geringeres als man selbst. Ich sehe in der Uni viele Leute, die keine Lust haben auf das was sie machen und ich treffe auch solche Leute auch immer wieder im Internet. Ehrlich gesagt kann ich schon recht gut nachvollziehen, warum diese Leute keine Lust haben etwas zu machen, aber auf der anderen Seite kann ich es auch wieder nicht. Es ist oft so, dass man Dinge machen muss auf die man keine Lust hat, ob in der Schule oder in der Uni, aber irgendwo in einem drinnen gibt es immer etwas, was einen fasziniert und von dem man sich angezogen fühlt.

Diese Faszination für was auch immer muss man wecken und ihr freien Lauf lassen bzw. ihr nachgehen. Während der Schule hatte ich zum Beispiel auch viele Dinge, die mich total genervt haben und die ich nicht machen wollte. Meine Leidenschaft habe ich dann darin gefunden den Lehrern das vorzuhalten und mit ihnen zu diskutieren. Dabei habe ich immer versucht möglichst Argumente zu finden, denen sie nicht standhalten können. Im Grunde habe ich es mehr als Spiel gesehen und nach der Schule bin ich dann meinen Interessen und Faszinationen nachgegangen. So habe ich die Schule zwar teils als Zeitverschwendung betrachtet, aber wusste, dass ich Mittags/Abends die Dinge machen kann, die mich interessieren und deswegen war es ertragbar.

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es die Tendenz, dass unserem Denken Schranken verpasst werden. Genau diese Schranken sind dafür verantwortlich, dass viele nicht ihren Interessen nachgehen, weil sie der Meinung sind, dass man damit ja sowie nichts großes bewirken könne oder man sich lieber auch Dinge konzentrieren müsse, die einen gesellschaftlichen Wert haben. Das ist, meiner Ansicht nach, aber Blödsinn. Man kann aus allem etwas tolles machen und vor allem sollte man seinen Geist nicht einschränken. Es gibt so viele tolle Gedanken aus denen man etwas machen kann. Man muss nur den Mut haben diesen Gedanken nachzugehen.

Ich selbst habe ebenfalls das Problem, dass ich meine Gedanken nicht immer frei lasse und oft auch Dinge mache, die ich nicht will. Später bemerke ich dann, dass dieser Weg nicht der war, den ich wirklich gehen wollte und muss wieder umdrehen. Das ist aber vollkommen normal und man sollte sich nicht scheuen Schritte zurück zu machen, um dann die doppelte Anzahl nach vorne zu machen.

Am besten vergleichen kann ich das immer mit meinem Physikstudium. Für mich war eigentlich klar, dass ich Physik studieren werde und dann später mal Forscher werde. Nun hatte es sich aber so ergeben, dass ich kurz vor dem Abi von der japanischen Sprache affiziert wurde und ihr meine volle Aufmerksamkeit widmen wollte. Zuerst habe ich mich dagegen gesträubt, da ich ja immer Physik studieren wollte und auch meine Familie usw. hat erwartet, dass ich das mache. Im Grunde wollte ich Physik zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr studieren und habe mir eingeredet es zu wollen. Letztendlich habe ich dann aber den Schritt gemacht und habe einfach auf Japanisch gewechselt.

Objektiv gesehen war das eine total dumme Entscheidung, da die Jobchancen usw. viel viel besser im physikalischen Bereich sind, aber es war eine Entscheidung, die sich für mich richtiger angefühlt hat und die meinen Interessen entsprach. Nun habe ich super Noten und vielleicht die Chance ein Jahr in Japan zu studieren. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass diese Entscheidung, die mir sehr schwer viel und mit der ich mich lange gequält habe, solche Folgen hat, hätte ich ihn für verrückt erklärt.

Ich bin mal wieder ein wenig vom Thema abgekommen. Eigentlich waren wir ja bei der Motivation. Ich kann euch also nur raten auf euer Inneres zu hören und euch für eure Interessen zu entscheiden. Es werden sich von alleine immer Dinge ergeben und aus einer kleinen Idee kann etwas total großes entstehen, wenn man ihm zur die Chance gibt zu entstehen. Wenn man sich den Dingen widmet, die einen von innen berühren dann kommt die Motivation auch von ganz alleine. Natürlich hat man dann trotzdem mal Phasen, in denen man nicht so motiviert ist, aber die gehören eben dazu und man muss sie als Teil des Lebens akzeptieren bzw. seine Methoden finden mit denen man diese Phasen gut übersteht. Bei mir ist es zum Beispiel die Musik.

In diesem Sinne möchte ich den Beitrag hier erst einmal beenden und mich dafür entschuldigen, dass ich ein wenig vom Thema abgekommen bin. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen in die Kommentare schreibt!

3 Kommentare:

  1. Ich finde das schon verrückt. Wenn man in dem Text "Physik" mit "Chemie" ersetzt, dann hätte wirklich von den Grundgedanken her, und auch von den Gegebenheiten, der komplette Blog auch so von mir kommen können... Die einzigen Unterschiede wären, dass du zum einen im Gegensatz zu mir auch wirklich den anderen Studiengang gewählt hast, und zum anderen einfach ein bisschen "grundmotivierter" bist.
    Zumindest studiere ich jetz mit dem Gedanken, dass später im Studium die Dinge kommen, für die ich mich richtig motivieren kann, und dass motiviert mich so ein bisschen für den jetzigen Stoff. Falls das Sinn macht :D
    Und ich habe jetzt nebendran seit dem 3ten Semester einen Sprachkurs Japanisch genommen, der mir auch wirklich Spass macht, also kann ich das ja auch nebenher noch so ein bisschen machen.

    Mfg powerofchaos1

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    1. Momentan eigentlich nur japanische und da viel "May'n" und im Moment auch "LiSA"

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