Samstag, 29. November 2014

Alles ist sinnlos

Liebe Leser,

wir haben es schon spät und ich habe Lust noch einen kleinen Artikel zu schreiben bzw. meinen Gedanken einfach noch ein wenig freien Lauf zu lassen, bevor ich dann ins Bett gehen werde, um morgen wieder in aller Frühe aufzustehen.

Wir haben zwar erst Samstagabend und das Wochenende hat noch einen Tag, aber bereits jetzt kann ich sagen, dass das Wochenende sehr lehrreich für mich war und ich viele neue Dinge entdecken und erfahren konnte. Im Grunde genommen ist gar nicht viel passiert, aber ich habe momentan das Gefühl jeden Tag gedanklich unglaublich weiterzukommen und gleichzeitig auch wieder Meter weit zurück zu fallen.



Das Thema, was mich momentan beschäftigt ist die Sinnlosigkeit von allem. Im Grunde ist alles was der Mensch macht vollkommen sinnlos, wenn man daran denkt, dass spätestens, wenn die Sonne explodiert sowieso Schluss ist mit der Menschheit. So weit wird es aber wohl erst gar nicht kommen müssen. Entweder der Mensch hat sich vorher selbst ausgelöscht, Krankheiten haben dies getan, ein Meteorit oder sonst was oder aber der Mensch hat es geschafft Herr von Raum und Zeit zu werden. Das ist eine Möglichkeit, die es ja auch durchaus gibt. Wenn ich so darüber nachdenke, kommt es mir vor wie in einem Spiel.

Stellt euch vor die Aufgabe des Spieles wäre es sein Volk so schnell wie möglich weiterzuentwickeln, damit man dem unabwendbaren Ende (was durch die Explosion der Sonne ausgelöst wird) entrinnen kann. Wenn man es nicht schafft ist das Spiel vorbei und man muss von vorne anfangen, wenn man es schafft dann kann man weiterspielen und neue Lebensräume erkunden. Um ehrlich zu sein glaube ich aber nicht, dass der Mensch jemals in der Lage sein wird das All und seine Gesetze soweit zu begreifen, als das er Wurmlöcher usw. ausnutzen könnte. Vollkommen ausschließen will ich es aber auch nicht. Fest steht aber auf jeden Fall, dass ich nicht mehr erleben werde, wie es ausgeht und das ist vielleicht auch ganz gut so.

Mein Problem liegt also darin, dass im Grunde jede Handlung sinnlos erscheint und selbst das Überleben an sich sinnlos erscheint. Jetzt werden die ersten von euch wahrscheinlich denken, was denn mit mir los sei und ob ich mich nun selbst in die Abgründe des Styx jagen will, aber dem ist absolut nicht so. Ich sehe es aus einer sehr nüchternen Position heraus und finde es einfach total interessant.

Vor fast genau einem Jahr, hatte ich schon mal eine ähnliche Phase, aber zu dieser Zeit habe ich das ganze ein wenig anders gesehen. Es hat mich richtig traurig gemacht und ich wusste nicht so recht, wo ich hinsoll mit mir. Zu dieser Zeit hatte ich dann entschieden Physik an den Nagel zu hängen und es war erstmal wieder gut.

Jetzt ein Jahr später stelle ich mir wieder die Frage nach dem Sinn, aber bin überhaupt nicht traurig oder fühle mich schlecht dabei, sondern sehe es im Gegenteil als Chance und als Spiel, ja fast schon als vollkommene Motivation an. Wenn nichts im Leben einen Sinn macht, keine Handlung sinnvoll erscheint, kann man ja im Grunde machen was man will und einfach schauen was passiert und Spaß haben.

Mit "Spaß haben" meine ich dabei aber nicht wie die Hedonisten dem Genuss vollkommen zu verfallen, sondern einfach das Leben so zu gestalten, wie man gerade Lust hat und sich erst recht nicht von sozialen Normen und Vorstellungen lenken zu lassen. Diese Vorstellungen erscheinen mir jetzt nämlich noch dämlicher und ich habe langsam das Gefühl, dass ich mich endlich von diesen lösen kann, das, was ich schon die ganze Zeit wollte, aber nie geschafft habe. Ich habe das Gefühl langsam meinen eigenen Weg zu finden und diesen auch gehen zu können, ohne mir dabei Gedanken um die Uni, Noten oder sonst was machen zu müssen.

Eine klare Vorstellung von dem, was ich in der Zukunft mal machen möchte, habe ich nicht, aber ich denke mittlerweile auch, dass diese Vorstellung gar nicht so nötig ist. Wenn man zu weit im Voraus plant, wird man sowieso vom Leben überrascht und muss umplanen. Die Zeit, die man vorher mit dem planen verbracht hat, kann man im Grunde also auch sinnvoller nutzen und irgendwas machen, was auch immer es sei. Deswegen möchte ich mich nun mehr von mir und meinen Ideen treiben lassen, ihnen nachgehen und schauen wo sie mich hinführen.

Bisher haben mich meine Ideen und meine Kreativität eigentlich noch nie im Stich gelassen und ich war immer froh, dass ich meiner Intuition gefolgt bin. Hätte ich das nicht getan, dann würde ich jetzt nicht hier sitzen und diesen Artikel schreiben. Ich hätte dann nämlich nie mit YouTube begonnen, ich hätte nie Japanisch entdeckt, ich wäre wohl ein vollkommen anderer Mensch geworden. Vielleicht ein besserer Mensch, vielleicht auch ein schlechterer, man weiß es nicht. Was ich aber sicher weiß, ist, dass ich mit der Situation jetzt eigentlich sehr zufrieden bin und ich vor allem sehr froh bin, dass ich so bin, wie ich bin. Es mag sein, das ich mit meiner Einstellung noch oft hinfallen werde, aber das macht nichts. Ich kann ja wieder aufstehen.

In diesem Sinne muss ich sagen, dass mir die Gedanken über die Sinnlosigkeit der Welt sehr weitergeholfen haben und mich nicht deprimiert haben, sondern mir neue Kraft gegeben haben und ich alles jetzt schon ein bisschen lockerer sehe. Natürlich habe ich ein wenig Angst vor dem vermeintlich neuen Weg, den ich da in Angriff nehme, aber es fühlt sich richtig an. Vielleicht ist der Sinn des Lebens zu erkennen, dass im Grunde nichts sinnvoll ist und man einfach ein wenig was machen sollte und Spaß haben sollte.

Das ich Dinge jetzt lockerer nehme, heißt aber nicht, dass ich mich gehen lasse. Da gibt es meiner Meinung nach immer noch einen wichtigen Unterschied. Ich bin trotzdem Zielstrebig und will Dinge erreichen. Vor allem will ich auch weiterhin um 5:30 Uhr aufstehen und weiter Japanisch lernen usw. Vielleicht ist aber meine Vorstellung vom Spaß auch ein bisschen komisch.

Wo wir gerade beim Japanisch sind. Ich habe mich total gefreut, als ich gesehen habe, dass man das neue Pokemon auch auf Japanisch zocken kann und habe es natürlich auch direkt mal auf Japanisch gestellt. Was mich noch viel mehr gefreut hat, ist, dass ich 95% von dem, was dort geschrieben wird verstehe. Nun ist das natürlich auch ein Kinderspiel und von der Sprache her nicht besonders kompliziert, aber dennoch macht es mich irgendwie stolz. Hier noch eins zwei Bilder:



In diesem Sinne soll es das auch für heute gewesen sein. Macht euch noch ein schönes Wochenende und mich würde eure Meinung zu dem Sinn des Lebens sehr interessieren! Wenn ihr Lust habt dann schreibt mir doch einfach eure Sicht der Dinge in die Kommentare!

5 Kommentare:

  1. Darüber habe ich noch nie so richtig nachgedacht. Fest steht: Man sollte sein Leben wirklich so gestalten wie man es für richtig hält und sich nicht von den gesellschaftlichen Normen und Erwartungen leiten lassen. Das Weltbild von vielen sieht wohl so aus, dass man nur durch Alkohol & Partys Spaß haben kann. Zumindest habe ich das Gefühl ^^

    Dein Tipp mit dem vorausplanen sollte ich wohl umsetzen. Ich mache mir zu viele Gedanken darum, was ich später mal machen soll. Aber die Erfahrung hat gezeigt, dass ich häufig einen anderen Weg bestreite.

    Eine Frage hätte ich noch: Warum eigentlich 05:30 Uhr und nicht eine halbe Stunde früher oder später? Würdest du auch um diese Uhrzeit aufstehen, wenn deine Uni direkt in deiner Nähe ist (3 Minuten Laufweg)? :)

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken!

      Ich hatte mich einfach so mal für 5:30 Uhr entschieden. Im Grunde könnte ich auch eine halbe Stunde früher oder später nehmen, aber 5:30 Uhr finde ich irgendwie ganz schön. Auch wenn die Uni so nah wäre, würde ich so früh aufstehen. Ich bin ja auch heute (Sonntag) so früh aufgestanden und da muss ich ja nicht zur Uni oder so gehen.

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  2. Die Ansichtsweise auf das Leben ist mir nicht allzu fremd, aber ist das nicht eher eine Motivation seine Lebensart aufzupolieren damit man die Zeit, die man hat auch sinnvol nutzen kann?
    Wenn alles keinen Sinn macht, warum erschafft man sich dann nicht einfach einen Sinn etwas zu tun?
    Es mag zwar schwer sein einen Grund aus dem nichts heraus aufzubauen, aber es geht.

    Ich verstehe die Textpassage "selbst in die Abgründe des Styx jagen" nicht, wer ist denn dieser Styx?

    LG
    Uforianer

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    1. Genau das wollte ich mit dem Text sagen. Im Grunde kann man sich alles zu einem eigenen persönlichen Grund machen und es ist dabei vollkommen egal, was dieser Sinn auch beinhalten möge. Genau deswegen sind die gesellschaftlichen Normen ja im Grunde auch kein Hindernis.

      Ist ein wenig metaphorisch geschrieben. Schau mal bei Wikipedia nach, was der Styx ist ;)

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  3. Ich habe grade den besten Text ever verfasst, aber der ist leider weg. Danke Google

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